Hintergrund

„Die Bühnete ist Retro pur“, sagte kürzlich ein prominenter Kulturschaffender, der die Bühnete regelmässig besucht. Und er sagte es mit Begeisterung. Machen wir uns nichts vor: Die angesagte Bühne ist doch heute Youtube: virtuell, global, individualisiert, jederzeit auf jedem Smartphone verfügbar. Die Bühnete ist das Retro-Gegenstück: Hier trifft sich eine überschaubare Schar Interessierter zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort, in einer renovationsbedürftigen Turn- und Kulturhalle. Hier besteht die Bühne wirklich noch aus alten Bretterpodesten. Alle suchen sich einen Platz an einer der Festgarnituren, essen und trinken und harren der Dinge, die da kommen sollen. Dann geht das Saallicht aus und ein wohliger Schauer erfasst Publikum. Eine Künstlerin tritt ins Bühnenlicht und auf die guten alten Bretter, die die Welt bedeuten. Sie erzählt eine Geschichte, sie musiziert oder sie führt ein Kunststück vor. Wenn es das Glück will, entsteht in der Halle ein magischer Moment, in dem alle Herzen für kurze Zeit im gleichen Takt schlagen. Und dann kommt der Applaus. Youtube hat etwas für sich, die gute alte Bühnete aber auch! Am Sonntag findet sie zum 18. Mal statt. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind. (Verein Bühnete, Jürg Seiberth)

Drei Argumente für die Bühnete anlässlich ihres 10. Geburtstages
aufgeschrieben für den Wanderer von Arlesheim

Die gute Stimmung
Vor zehn Jahren war die Bühnete es ein fulminantes privates Fest, heute ist sie ein fulminantes öffentliches Fest. Die Mehrheit der auftretenden Kleinkünstlerinnen und Kleinkünstler sind persönliche Freunde der Erfinder der Bühnete: Philipp Iberg und Bruno Brandenberger. Die Mehrheit des Publikums auch. Es kommen Kinder, Familien, Jugendliche und Kränzchen älterer Damen und Herren. An jeder Bühnete finden mehrere inoffizielle Klassenzusammenkünfte statt. Trotzdem oder gerade deshalb sind wirklich alle Interessierten an der Bühnete wirklich willkommen.

Die gute Mischung
Für die auftretenden Kleinkünstlerinnen und Kleinkünstler ist die Bühnete ein Experimentierfeld. Sie getrauen sich, Dinge auszuprobieren: Sie spielen zum Beispiel Ausschnitte aus ganz neuen Programmen. Neben national und sogar international renommierten Künstlern treten Arleser Lokalgrössen und auch wenig Erfahrene auf. Ein Auftritt in der Arleser Mehrzweckhalle ist ein Prüfstein. Es gibt Leute, die sagen, die Bühnete habe einen charmanten Retro-Groove, es gibt  aber auch Produktionen, die nahe an der vordersten Trendfront liegen (das tut ja der Retro-Groove in gewisser Weise auch). Die Künstler unterstützen sich und lernen gegenseitig voneinander. Es macht aber auch Spass zuzusehen und Vergleiche anzustellen. Es gibt Zauberei, Jazz, Folk,  Dramatik, Clownerie, Chansons, Dramatisches; dieses Jahr vergleichsweise wenig Akkordeon und Akrobatik.

Das gute Kosten-/Nutzenverhältnis
An der Bühnete wird alles mögliche ausgetauscht, aber kaum Geld. Die Kleinkünstlerinnen und Kleinkünstler treten gratis auf, dafür erhalten sie die kritische Aufmerksamkeit des Publikums und den „Anschauungsunterricht“ durch die Kolleginnen und Kollegen. Der Eintritt ist gratis, die Kollekte am Ausgang deckt aber glücklicherweise immer ziemlich genau die Unkosten. Es gibt ein opulentes Buffet, die meisten Speisen und Getränke bringt das Publikum, das sie auch verspeist und trinkt. Und gearbeitet wird natürlich auch ziemlich viel, dafür ist die Mitgliedschaft im Verein Bühnete ebenfalls gratis (Kontakt).

Jürg Seiberth, 1. November 2006

Artikel Wochenblatt 2003
Mediendoku 2006 PDF
Artikel Wochenblatt 2007
Vorschau 20. Bühnete 2016, Wochenblatt

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